Fragen und Antworten zu CMD
Wir möchten Ihnen häufig gestellte Fragen zu CMD mit einfachen Worten erklären.
Leide ich unter einer CMD?
Welche Fragen helfen mir zu klären, ob ich an einer CMD leide?
- Haben Sie häufig Kopf-/ Gesichtsschmerzen? Vor allem wenn Sie morgens mit
häufigen Kopfschmerzen und Verspannungen im Gesichtsbereich aufwachen gibt
dies ein Hinweis auf eine CMD. - Haben Sie ungeklärte Zahnschmerzen? Wenn Muskeln oder Muskelgruppen des Kausystems überbelastet sind, können sich daraus resultierende Schmerzen an ganz anderer Stelle zeigen und auf eine CMD hindeuten.
- Leiden Sie unter Schwindel oder Ohrendruck? Durch die Nähe vom Kiefergelenk zum Innenohr (beide Strukturen sind über das Schläfenbein miteinander verbunden) kann Schwindel auch durch einen erhöhten Druck des Kiefergelenks auf das Schläfenbein ausgelöst werden. Dies kann also ein Hinweis auf eine CMD sein.
- Knackt Ihr Kiefer häufig? Knackgeräusche im Kiefergelenk deuten auf Diskoordination im Bereich der Kiefergelenke hin und sind oft Ausgangspunkt für eine CMD.
- Haben Sie Beschwerden bei Kieferbewegungen (Mundöffnung und Seitwärtsbewegung)? Bewegungseinschränkungen des Unterkiefers deuten auf eine Funktionsstörung des Kiefergelenks hin und auf eine mögliche CMD.
- Leiden Sie unter häufigen Nacken- oder Rückenverspannungen? Diese Verspannungen können durch eine CMD verursacht werden.
- Knirschen oder Pressen Sie mit den Zähnen? Knirschen und Pressen führt zu einem muskulären Ungleichgewicht, was das ganze Kausystem durch einander bringen kann und eine häufige Ursache für eine CMD darstellt.
- Leiden Sie unter Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen? Können Sie schwer abschalten? Emotionaler Stress, der häufig nachts durch Muskelaktivität im Kausystem abgebaut wird kann eine Ursache für CMD sein.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Kiefergelenksbehandlung?
Je früher die Kiefergelenkbehandlung begonnen wird, desto besser lassen sich Beschwerden vermeiden. Wissenschaftlichen Studien zufolge lässt sich der Bewegungsapparat ab dem 50. Lebensjahr nur noch schwer umformen, sodass Therapiemaßnahmen in einigen Fällen nur noch zu Teilerfolgen führen. In unserer Praxis hat sich Dr. Sabine Ritter auf die Diagnose und Therapie von Kiefergelenkserkrankungen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen spezialisiert. Dank langjähriger Erfahrung in diesem Bereich wissen wir, worauf es bei der Therapie ankommt und welche Behandlungsmethoden den größten Erfolg versprechen.
Was sind die häufigsten Symptome einer CMD?
- Unerklärliche Zahnschmerzen
- Chronische Kopfschmerzen (öfter als einmal in der Woche)
- Ohrenschmerzen, Ohrendruck, Tinnitus
- Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörungen
- Funktionsstörungen im Kieferbereich (Probleme beim Öffnen und Schließen des Unterkiefers)
- Einseitiges Kauen
- Knacken oder Reiben des Kiefergelenks beim Öffnen und Schließen
- Der Mund geht nicht mehr auf (Kieferklemme)
- Der Mund geht nicht mehr zu (Kiefersperre)
- Kieferschmerzen, Kiefergelenkschmerzen
- Unerklärliche Gesichtsschmerzen
- Zähneknirschen (sog. Bruxismus), Zähnepressen
- Kaudruckempfindlichkeit der Zähne
- Übermäßige Zahnabnutzung (so genannte Abrasion)
- Zähne passen beim Zubeißen nicht mehr aufeinander
- Zahnfleischrückgang, freiliegende Zahnhälse
Zähneknirschen (Bruxismus) und Aufeinanderpressen der Zähne nachts: Viele Menschen wachen morgens mit Verspannungen im Kiefer- Gesichtsbereich auf. Stressbedingt werden vornehmlich nachts die Zähne aufeinandergepresst oder es wird mit den Zähnen geknirscht, was zu einer Überbelastung im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskeln führt.
Zähneknirschen verursacht immer einen Abrieb der Zahnhartsubstanz und einzelne Zähne oder Zahngruppen werden überbelastet. Mehr zu Bruxismus >>
Spannungskopfschmerzen: Die typischen Kopfschmerzen entstehen beidseitig im Schläfenbereich und ziehen dann in die Stirn, hinter das Auge oder in Zahngruppen hinein.
Ohrenschmerzen/ Druckgefühl auf den Ohren: Durch eine Überbelastung im Bereich der Kiefergelenke werden Gefäß- und Nervenstrukturen, die hinter dem Kiefergelenk sitzen (bilaminäre Zone) überbelastet und entzünden sich. Durch die Nähe zum Ohr fühlen sich diese Schmerzen wie Ohrenschmerzen an oder man hat ein ständiges Druckgefühl im Bereich der Ohren.
Kiefergelenksgeräusche (Knacken/Reiben): Dies ist ein Ausdruck einer Fehlfunktion und Diskoordination der Kiefergelenksstrukturen und gibt einen Hinweis auf einen beginnenden Verschleiß im Bereich der Kiefergelenke. Hierdurch kann die Beweglichkeit des Unterkiefers und die Mundöffnung eingeschränkt sein. Die Kiefergelenke sind oftmals komprimiert.
Muskuläre Verspannungen und Schmerzen: Entstehen durch Überbelastung oder ungleichmäßige Belastung von Muskelgruppen und führen zu Schmerzen und Verspannungen im Bereich des Kopfes- Kiefers und im Gesichtsbereich auftreten.
Nacken- Schulter- Rückenschmerzen: Als Zeichen dafür, dass eine CMD sowohl eine Dysbalance in anderen Körperregionen auslösen kann, aber auch als umgekehrtes Zeichen dafür, dass durch Fehlhaltungen in anderen Körperregionen eine CMD ausgelöst werden kann.
Was sind die Ursachen für eine CMD?
Hauptursache sind stressbedingtes oder angewöhntes Zähneknirschen und/oder Aufeinanderpressen der Zähne. Dies kann zu einer Fehlfunktion im Bereich der Kiefergelenke führen und muskuläre Überbelastungen der Kaumuskulatur auslösen. Hierdurch gerät die gesamte Kaumuskulatur in ein Ungleichgewicht. Diese Ungleichgewichte können sich ein andere Körperregionen übertragen.
Aber auch schlechte Angewohnheiten wie zum Beispiel Wangensaugen, Lippenbeißen, Fingernägelkauen, falsches Sitzen, eine schlechte Kopfhaltung oder eine falsche Körperhaltung können zu muskulären Überbelastungen oder Ungleichgewichten führen, die das ganze Kausystem durcheinander bringt. Das Gleiche kann ein fehlerhafter Biss verursachen, der entweder genetisch bedingt durch ein ungünstiges Kieferwachstum verursacht wurde oder im Laufe der Zeit durch Zahnverluste oder durch lange unversorgte Zähne erworben wurde.
Eine Diskoordination im Bereich der Kiefergelenke ist häufig eine Ursache. Sie kann durch ungünstige anatomische Verhältnisse im Bereich der Kiefergelenke verursacht sein, aber auch durch eine ungünstige Kieferentwicklung begünstigt werden oder durch Angewohnheiten des Patienten (Bruxismus, Pressen etc.) entstehen. Diese kann sich über die Wirbelsäule in andere Bereiche des Körpers fortsetzen kann (Nacken-, Schulter-,Rücken-, Becken-, Beine). Man spricht dann von einer absteigenden CMD. Umgekehrt können aber auch Fehlhaltungen in anderen Körperregionen eine CMD verursachen, das heißt sie können von unten nach oben aufsteigen und eine CMD auslösen. Dann wäre die Ursache für die CMD allerdings nicht im Kieferbereich zu sehen und sollte interdisziplinär mit anderen medizinischen Fachbereichen gelöst werden.